Eishockey-Schlägerei nach 2 Sekunden!

es war wohl so dass der Trainer der einen Mannschaft nicht seine beste Starting line aufgestellt hat sondern die 5 größten Schläger/ Brecher des Teams.

Das war eine klare Provokation und die Teams hassen sich wohl, also gibt’s da aufs Maul.

Es gibt auch ein geiles Video wo sich die beiden Torhüter gegenseitig aufs Maul hauen.

Zitat aus „Miracle – Das Wunder von Lake Placid“
Herb Brooks: That look like hockey to you?
[Pause]
Herb Brooks: To me it looks like two monkeys trying to hump a football. (Für mich sieht das aus, als würde ein Rudel Affen versuchen einen Fußball zu bumsen 😉 )

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Gehört so etwas zum Eishockey?
Diese Frage kann man nicht eindeutig beantworten. In Nordamerika haben die Menschen eine andere Mentalität. Die Menschen wollen unterhalten werden. Fights sind auch immer wieder teil des Entertainments. Da kann es auch schon vorkommen, dass sich Spieler vorher verabreden oder während des Spiels mal kurz ein paar Worte wechseln. Und schon geht es los.
Diese Szene hier ist bereits als Ausnahme zu sehen. Das Eishockey hat sich in den letzten 10 Jahren sehr gewandelt und ist wieder zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. In den 60er / 70er Jahren war das bei weiten Schlimmer. Überspitzt gesagt, war es damals so, dass wenn ein Spieler nicht mindestens ein Fight pro Saison absolviert hat, er nicht für voll genommen wurde. Durch die Gewalt wurde versucht, mehr Menschen anzuziehen und Geld zu verdienen. Eishockey hatte sich dort schon weit von den Wurzeln entfernt. Wenn man auch in die 90er oder die Jahrtausendwende zurückgeht, kam es auch vor, dass wenn sich zwei Rivalen begegnet sind, die „Hau-Drauf-Typen“ aus den unteren Ligen nach oben geholt wurde. Sinn und Zweck ist klar. Auch wurde dann ohne Mundschutz gespielt um besseres Trash-Talking auf dem Eis zu ermöglichen.
Heute geht es wieder um „Schießen, laufen, Spaß haben“ (vereinfacht dargestellt). Vor allem die technisch begabten Spieler stehen im Vordergrund und sollen zur Entfaltung kommen. Das Hockey von heute ist nicht mehr mit dem vor 2004 zu vergleichen. Es ist viel schneller, technischer und spaßiger geworden. Strafen – auch für Vergehen wie z. B. Hacken oder Halten, die man öfters weiterspielen ließ – werden heute rigoros ausgesprochen. Als tumber Schläger hat man heute in den oberen Ligen wenig Chancen.
Dazu gibt es z. B. in der NHL eine eigene Abteilung, die Fouls und Aktionen sichtet und bewertet und auch Spieler zur Anhörung kommen lassen. Bereits verhängte Strafen können dort verlängert werden. Dazu gilt es zu wissen, dass die Strafen immer länger und härter werden (z. B. bei Checks gegen den Kopf). Die bestraften Spieler bekommen dann natürlich auch kein Geld für entsprechende Sperre. Das Geld fließt dann z. B. in einen Wohltätigkeitstopf.

Bei diesem Spiel ist wohl noch mehr vorgefallen.
http://www.nhl.com/ice/news.htm?id=701556&navid=nhl:topheads
Der Coach der Flames wurde auch zu einer Strafe verdonnert.
http://www.nhl.com/ice/news.htm?id=701557&navid=nhl:topheads
Die Begründung sagt alles. An dieser ist auch abzulesen, wer nicht kämpfen will, soll es auch nicht machen.
Die Liga schaut sich das alles im Rückblick sehr genau an und reagiert entsprechend.

In den europäischen Ligen, sowie WM’s und den Olympischen Spielen sind schlägerein höchst selten geworden, bis gar nicht anzutreffen. Die Regeln wurden immer mehr verschäft. Durch die IIHF-Regeln ist eher so, dass wohl kaum auf der Bank platz nehmen darf sondern gleich raus fliegt. Wenn Blut dabei ist egal durch eine Schlägerei oder Foul ist das bereits automatisch so.

Dazu das Regelbuch (Regel 528): http://www.swiss-icehockey.ch/media/native/pdf/siha/referees/casebook_%28d%29_2013-2014_%28stand_13-07-11%29.pdf

Für weitere Details gibt es auch einige Artikel zu den Begriffen:
Gewalt im Eishockey
Enforcer

Abschließend noch meine persönliche Meinung:
Einen Fight oder ein Zulangen finde ich OK, wenn der entsprechende Spieler mit voller Absicht ein schweres Foul begangen hat. Also z. B., wenn ein Spieler den Kopf unten hat und ein anderer checkt diesem mit voller Geschwindigkeit. Oder auch Checks von hinten gegen die Bande. Bei solchen Fouls können schwere Verletzungen entstehen. War das Foul pure Absicht, so kann der Spieler dafür auch mal eine gelangt bekommen. Das sollte natürlich im Rahmen bleiben.

Ich finde es auch schade, dass die meistens, wenn sie an Hockey denken, nur Gewalt und Schlägereien im Kopf haben. Wenn ich an Eishockey denke, denke ich an Hockey auf Teichen, Flüssen, auch an schnelles und technisch herausforderndes Hockey mit vielen Toren, Kampf um jeden Millimeter Eis und um den Puck, an tolle Saves und Fans, die zusammen feiern egal ob Sieg oder Niederlage.

Für alle, die mal Weltklassehockey sehen wollen, sei an die Olympischen Spiele erinnert. Dort werden die besten Spieler der Welt auflaufen und man kann sich ein besseres Bild von der schnellsten Mannschaftssportart der Welt machen.

So Flame On!