Sei mir nicht böse “Name“, hier liegt die Anstalt geschichtlich aber ziemlich daneben!
Mit dieser Reparationszahlung ist schon so eine Sache…
(Geschichte bzw. Naturwissenschaften sind ein Steckenpferd von mir)
Im Mittelalter hat der Sieger einfach die belagerte Stadt geplündert, um seine Kriegskasse wieder aufzufüllen und die Sache war erledigt.
In der Neuzeit wollte man natürlich den Krieg humanisieren und mit der Genfer Konvention 1864 sowie der Brüsseler Konferenz von 1874, regelte man letztendlich in der Haager Landkriegsordnung von 1899/1907, das es legitim ist das der Sieger vom Besiegten, Kriegsentschädigungen (Reparationen) bzw. Entschädigungen für die Kosten der Besetzung des Besiegten Landes einfordern kann.
Hier ist es auch nebensächlich wer den Krieg angefangen/verursacht hat oder ob der Krieg überhaupt auf dem Territorium des Siegers stattfand. Der Sieger kassiert und der Besiegte zahlt, also nicht wirklich viel anders wie in der guten alten Zeit, wo der Sieger einfach plünderte.
Um aber auf Griechenland zurück zukommen:
Als Deutschland während des 2. Weltkrieg Griechenland besetzte (bitte hier nicht die Italiener und Bulgaren vergessen, die auch Griechenland mit besetzten) wiesen die Besatzungsmächte die Regierung in Athen an, sie müsse sämtliche anfallenden Besatzungskosten selbst tragen (also völkerrechtlich ein absolut anerkannte Vorgehensweise). Hierzu wurde eine monatliche Abschlagszahlung an die Deutschen und Italiener von je 1,5 Milliarden Drachmen festgesetzt. Die angeblichen heutigen Schulden, der sogenannten Zwangsanleihe von 476 Millionen Reichsmark (ca. 11 Milliarden Euro), die Deutschland angeblich gegenüber Griechenland hat.
Inwieweit hier wirklich überhaupt eine Summe von 476 Millionen Reichsmark zustande kommt, stände auch noch zu klären. Auch wenn das Wort Insolvenz eigentlich aus dem lateinischen kommt (insolvens‚ von solvere „zahlen“), hat das Wort für Zahlungsfähigkeit wohl eher einen griechischen Ursprung? Bereits vor dem Krieg war man in Athen stark verschuldet, was die vorhandene Inflation(Abwertung der Drachmen) wie im Schweinsgalopp vorantrieb.
Also um es noch mal klar zu stellen:
Deutschland hat sich im 2. Weltkrieg kein Geld von Griechenland geliehen, eine Anleihe oder Zwangsanleihe gegenüber der griechischen Nationalbank gemacht. Wir reden über die Besatzungskosten die Deutschland und Italien von Griechenland damals einforderten. So wie es in der Haager Landkriegsordnung geregelt ist und auch von den Alliierten nach dem 1. Weltkrieg und auch dem 2. Weltkrieg praktiziert wurde. Moralisch vielleicht bedenklich, aber wer will bei Krieg und besonders wenn man in ein anderes Land einmarschiert, wirklich von Moral sprechen?
Völkerrechtlich gibt es da nichts zu rütteln!
Bei einer Klage vor dem europäischen Gerichtshof würde man scheitern, das wusste auch Griechenland und ist deswegen auch nie den Weg gegangen. Hier auch erwähnt das Griechenland nicht zu den vier Siegermächten gehörte, die alleinig festlegen konnten welche Reparationszahlung Deutschland zu leisten hat. Bereits nach dem Zwei-plus-Vier-Vertrag (Ost- + West-Deutschland und die vier Siegermächte), aber spätestens nach dem Pariser Verträgen 1991die auch von Griechenland unterschrieben wurde, war sich Griechenland darüber gänzlich im Klaren. Davon abgesehen hatte die gesamte Welt und auch Griechenland ein Interesse (Nutzen) an der deutschen Wiedervereinigung, die mit einen Friedensvertrag der Reparationszahlung für die ganze Welt beinhaltet hätte, überhaupt nicht möglich gewesen wäre. Deswegen haben ja auch alle Betroffenen den Vertrag von Paris unterschrieben.
Eine Wiedervereinigung wo Deutschland alleine Russland 20 Milliarden Mark gezahlt hat (ohne die Kosten für den Wiederaufbau), damit diese ihre Truppen abgezogen haben und erst die Osterweiterung ermöglichte. Würde ich jetzt hier aufzählen wie viele Länder dadurch ihre Unabhängigkeit bekommen haben und damit in der Schuld von Deutschland stehen, würde dieser Text unendlich.
Aber es natürlich einfacher für die neue Athener Regierung die Schuld bei den bösen Deutschen zu suchen, die angebliche Schulden nicht bezahlten, anstatt einzugestehen das man besseres Wissen mit Versprechen in den Wahlkampf ging, die man jetzt nicht halten kann.
Natürlich kommt hier auch eine moralische Verantwortung ins Spiel:
Das menschliche Leid was in Namen des Deutschen Volkes während des Nationalsozialismus ausging, ist finanziell überhaupt nicht wieder gut zu machen. Wie soll, oder will man allen Ernstes die Millionen ermordeten Juden/Menschen finanziell wieder gut machen. Hier hat Deutschland für immer eine moralische Schuld, die mit Geld nicht zu tilgen ist.
Es ist ja auch nicht so als ob Deutschland überhaupt keine Reparationszahlung geleistet hätte. Es wurde das deutsche Auslandsvermögen beschlagnahmt, außerdem wurden die Devisenbestände eingezogen, Warenzeichen und Patente beschlagnahmt und Demontagen vorgenommen (Pariser Reparationsabkommen). Hier hatte Deutschland(Ost + West) sicherlich auch viel Glück, weil der kalte Krieg dazwischen kam und man nicht wie geplant Deutschland ausbluten lies.
Deutschland hat auch Entschädigungen an die Opfer des Nationalsozialismus gezahlt. Wie der deutsch-griechische Vertrag vom 18. März 1960, aufgrund dessen Deutschland 115 Millionen D-Mark (heutige Kaufkraft: 458,5 Millionen Euro) für die Entschädigung von Opfern an Griechenland zahlte.
Das hier die Gelder nicht bei den Opfern angekommen sind, ist wieder ein griechisches Problem an den Deutschland keine Schuld trägt.
So hat Deutschland nach heutiger Kaufkraft gerechnet (eher zu unseren Ungunsten gerechnet), an die Länder dieser Welt und Opfern des Nationalsozialismus von über 150 Milliarden Euro geleistet!
Dann ist aber auch mal langsam Schluss mit der Zahlerei, oder wir verklagen die Italienische Regierung als Nachfolger des römischen Reiches auf Reparationszahlung für Köln, Aachen, Augsburg, Mainz, Trier usw.
1. Schließe mich Deinen Ausführungen an, habe bis ganz nach unten gelesen.
2. Alles in allem in kurzer Version: Die Griechen, die spinnen!
3. Hätte nie gedacht, mal mehr wie zwanzig Zeilen in einer Antwort von Dir zu lesen!!
4. Hattest diesen Text aber schon vorbereitet, gell?
5. Weil in zwei Stunden das alles zu schreiben, inkl. der einen oder anderen Recherche (wobei ich Dein Allgemeinwissen schon als beachtlich ansehe….) ist aber dann recht sportlich!
:B hab’s auch gelesen. Bin schon immer für produktive Lösungen statt gegenseitige Schuldzuweisungen gewesen. Aber in der Politiker-GrundAusbildung ist „Schuldzuweisung“ das erste Pflichtfach, dass mit Bestnote bestanden werden muss. Um das zu Lösen, muss man einen Ersatz für das ganze System, bzw. Konstrukt „Politik“ erfinden.
…so und jetzt zurück zum Thema „Geschminkte Frauen“! 8->
Dein Sachwissen in Ehren Reviersheriff. Aber die Völkerrechtlichen Tatsachen die Du hier zitierst sind ja nun doch etwas veraltet. Normalerweise stellt sich Deutschland ja als modern und vernünftig ja sogar als Vorreiter bei Völker- und Menschenrecht dar. Da mutet es etwas seltsam an dann auf solch veraltetem Recht zu bestehen.
Ansonsten kann Deutschland ja die Sanktionen gegen Russland aufheben, denn nach Recht aus den Jahren 1864 – 1907 was Du hier zitierst ist Putin ja kaum grossartig was vorzuwerfen.
Ich wusste es schon immer – der Sheriff kann nicht nur aus der Hüfte raus scharf schießen..
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Ach wie schön, die haben ja kleine Bäuchlein 🙂
Die obere braucht definitiv ein „Bäuchlein“ um damit das Hohlkreuz der unteren Dame zu füllen….
ich habe gar kein Chamäleon gesehen, nur zwei exotische Nacktschnecken
😀
Deshalb bin ich vorsichtig bei geschminkten Frauen.
Dafür gibt es einen grünen Daumen von mir. 🙂
Ich weiß, es paßt hier nicht ganz hier hin, aber das Forum hier weiß solche Beiträge zu schätzen
https://www.youtube.com/watch?v=hU9JirvxtX4
Sei mir nicht böse “Name“, hier liegt die Anstalt geschichtlich aber ziemlich daneben!
Mit dieser Reparationszahlung ist schon so eine Sache…
(Geschichte bzw. Naturwissenschaften sind ein Steckenpferd von mir)
Im Mittelalter hat der Sieger einfach die belagerte Stadt geplündert, um seine Kriegskasse wieder aufzufüllen und die Sache war erledigt.
In der Neuzeit wollte man natürlich den Krieg humanisieren und mit der Genfer Konvention 1864 sowie der Brüsseler Konferenz von 1874, regelte man letztendlich in der Haager Landkriegsordnung von 1899/1907, das es legitim ist das der Sieger vom Besiegten, Kriegsentschädigungen (Reparationen) bzw. Entschädigungen für die Kosten der Besetzung des Besiegten Landes einfordern kann.
Hier ist es auch nebensächlich wer den Krieg angefangen/verursacht hat oder ob der Krieg überhaupt auf dem Territorium des Siegers stattfand. Der Sieger kassiert und der Besiegte zahlt, also nicht wirklich viel anders wie in der guten alten Zeit, wo der Sieger einfach plünderte.
Um aber auf Griechenland zurück zukommen:
Als Deutschland während des 2. Weltkrieg Griechenland besetzte (bitte hier nicht die Italiener und Bulgaren vergessen, die auch Griechenland mit besetzten) wiesen die Besatzungsmächte die Regierung in Athen an, sie müsse sämtliche anfallenden Besatzungskosten selbst tragen (also völkerrechtlich ein absolut anerkannte Vorgehensweise). Hierzu wurde eine monatliche Abschlagszahlung an die Deutschen und Italiener von je 1,5 Milliarden Drachmen festgesetzt. Die angeblichen heutigen Schulden, der sogenannten Zwangsanleihe von 476 Millionen Reichsmark (ca. 11 Milliarden Euro), die Deutschland angeblich gegenüber Griechenland hat.
Inwieweit hier wirklich überhaupt eine Summe von 476 Millionen Reichsmark zustande kommt, stände auch noch zu klären. Auch wenn das Wort Insolvenz eigentlich aus dem lateinischen kommt (insolvens‚ von solvere „zahlen“), hat das Wort für Zahlungsfähigkeit wohl eher einen griechischen Ursprung? Bereits vor dem Krieg war man in Athen stark verschuldet, was die vorhandene Inflation(Abwertung der Drachmen) wie im Schweinsgalopp vorantrieb.
Also um es noch mal klar zu stellen:
Deutschland hat sich im 2. Weltkrieg kein Geld von Griechenland geliehen, eine Anleihe oder Zwangsanleihe gegenüber der griechischen Nationalbank gemacht. Wir reden über die Besatzungskosten die Deutschland und Italien von Griechenland damals einforderten. So wie es in der Haager Landkriegsordnung geregelt ist und auch von den Alliierten nach dem 1. Weltkrieg und auch dem 2. Weltkrieg praktiziert wurde. Moralisch vielleicht bedenklich, aber wer will bei Krieg und besonders wenn man in ein anderes Land einmarschiert, wirklich von Moral sprechen?
Völkerrechtlich gibt es da nichts zu rütteln!
Bei einer Klage vor dem europäischen Gerichtshof würde man scheitern, das wusste auch Griechenland und ist deswegen auch nie den Weg gegangen. Hier auch erwähnt das Griechenland nicht zu den vier Siegermächten gehörte, die alleinig festlegen konnten welche Reparationszahlung Deutschland zu leisten hat. Bereits nach dem Zwei-plus-Vier-Vertrag (Ost- + West-Deutschland und die vier Siegermächte), aber spätestens nach dem Pariser Verträgen 1991die auch von Griechenland unterschrieben wurde, war sich Griechenland darüber gänzlich im Klaren. Davon abgesehen hatte die gesamte Welt und auch Griechenland ein Interesse (Nutzen) an der deutschen Wiedervereinigung, die mit einen Friedensvertrag der Reparationszahlung für die ganze Welt beinhaltet hätte, überhaupt nicht möglich gewesen wäre. Deswegen haben ja auch alle Betroffenen den Vertrag von Paris unterschrieben.
Eine Wiedervereinigung wo Deutschland alleine Russland 20 Milliarden Mark gezahlt hat (ohne die Kosten für den Wiederaufbau), damit diese ihre Truppen abgezogen haben und erst die Osterweiterung ermöglichte. Würde ich jetzt hier aufzählen wie viele Länder dadurch ihre Unabhängigkeit bekommen haben und damit in der Schuld von Deutschland stehen, würde dieser Text unendlich.
Aber es natürlich einfacher für die neue Athener Regierung die Schuld bei den bösen Deutschen zu suchen, die angebliche Schulden nicht bezahlten, anstatt einzugestehen das man besseres Wissen mit Versprechen in den Wahlkampf ging, die man jetzt nicht halten kann.
Natürlich kommt hier auch eine moralische Verantwortung ins Spiel:
Das menschliche Leid was in Namen des Deutschen Volkes während des Nationalsozialismus ausging, ist finanziell überhaupt nicht wieder gut zu machen. Wie soll, oder will man allen Ernstes die Millionen ermordeten Juden/Menschen finanziell wieder gut machen. Hier hat Deutschland für immer eine moralische Schuld, die mit Geld nicht zu tilgen ist.
Es ist ja auch nicht so als ob Deutschland überhaupt keine Reparationszahlung geleistet hätte. Es wurde das deutsche Auslandsvermögen beschlagnahmt, außerdem wurden die Devisenbestände eingezogen, Warenzeichen und Patente beschlagnahmt und Demontagen vorgenommen (Pariser Reparationsabkommen). Hier hatte Deutschland(Ost + West) sicherlich auch viel Glück, weil der kalte Krieg dazwischen kam und man nicht wie geplant Deutschland ausbluten lies.
Deutschland hat auch Entschädigungen an die Opfer des Nationalsozialismus gezahlt. Wie der deutsch-griechische Vertrag vom 18. März 1960, aufgrund dessen Deutschland 115 Millionen D-Mark (heutige Kaufkraft: 458,5 Millionen Euro) für die Entschädigung von Opfern an Griechenland zahlte.
Das hier die Gelder nicht bei den Opfern angekommen sind, ist wieder ein griechisches Problem an den Deutschland keine Schuld trägt.
So hat Deutschland nach heutiger Kaufkraft gerechnet (eher zu unseren Ungunsten gerechnet), an die Länder dieser Welt und Opfern des Nationalsozialismus von über 150 Milliarden Euro geleistet!
Dann ist aber auch mal langsam Schluss mit der Zahlerei, oder wir verklagen die Italienische Regierung als Nachfolger des römischen Reiches auf Reparationszahlung für Köln, Aachen, Augsburg, Mainz, Trier usw.
Respekt wer bis hier hin gelesen hat!
RS, mein Respekt gilt Dir, auch!
1. Schließe mich Deinen Ausführungen an, habe bis ganz nach unten gelesen.
2. Alles in allem in kurzer Version: Die Griechen, die spinnen!
3. Hätte nie gedacht, mal mehr wie zwanzig Zeilen in einer Antwort von Dir zu lesen!!
4. Hattest diesen Text aber schon vorbereitet, gell?
5. Weil in zwei Stunden das alles zu schreiben, inkl. der einen oder anderen Recherche (wobei ich Dein Allgemeinwissen schon als beachtlich ansehe….) ist aber dann recht sportlich!
Ich kann deine Vermutung bestätigen, ich hatte mich schon vorher intensiv mit dem Thema beschäftigt.
:B hab’s auch gelesen. Bin schon immer für produktive Lösungen statt gegenseitige Schuldzuweisungen gewesen. Aber in der Politiker-GrundAusbildung ist „Schuldzuweisung“ das erste Pflichtfach, dass mit Bestnote bestanden werden muss. Um das zu Lösen, muss man einen Ersatz für das ganze System, bzw. Konstrukt „Politik“ erfinden.
…so und jetzt zurück zum Thema „Geschminkte Frauen“! 8->
Hi Sheriff, super Antwort! Dann ab damit an die Redaktion, oder was meinst Du?
Dein Sachwissen in Ehren Reviersheriff. Aber die Völkerrechtlichen Tatsachen die Du hier zitierst sind ja nun doch etwas veraltet. Normalerweise stellt sich Deutschland ja als modern und vernünftig ja sogar als Vorreiter bei Völker- und Menschenrecht dar. Da mutet es etwas seltsam an dann auf solch veraltetem Recht zu bestehen.
Ansonsten kann Deutschland ja die Sanktionen gegen Russland aufheben, denn nach Recht aus den Jahren 1864 – 1907 was Du hier zitierst ist Putin ja kaum grossartig was vorzuwerfen.
Ich wusste es schon immer – der Sheriff kann nicht nur aus der Hüfte raus scharf schießen..