Max Uthoff über Arbeitslose und Hartz-IV-Empfänger

Oh man… Max Uthoff hat ja mal wieder sowas von Recht mit seinen Worten…

Max Uthoff Arbeitslose Hartz-IV-Empfänger

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Reviersheriff
Adliges Mitglied
02.03.2016 16:20

Nun ja, 13 Euro Tagessatz stimmt auch nicht ganz.
Da gibt es ja auch noch Mietzulage, Heizkostenzulage…usw.
Da kommt man schon auf 1000 € im Monat mit Hartz-IV!
Ich möchte mit keinen Langzeitarbeitslosen tauschen, aber es gibt nicht immer nur schwarz oder weiß, sondern auch viele Grautöne. So gibt es gerade junge Leute ohne Schulabschluss, Ausbildung etc., die sich sehr wohl mit Hartz IV fühlen und keine Interesse an Arbeit haben.

Hagen ne Du ein Scherz
Hagen ne Du ein Scherz
Antwort an  Reviersheriff
02.03.2016 17:51

Mmh, Sheriff, in einem hast Du recht. Es gilt das Ganze zu sehen. Mich würde es freuen wenn all die Ideen der Satiriker und Kabarettisten einmal umgesetzt würden.
https://m.youtube.com/watch?v=NVAkETaO8Zc

Slotman
Slotman
02.03.2016 16:22

Wir stolpert bald über unseres eigenes Geschick andere Menschen zu übersehen, sie zu verurteilen ohne sie wirklich zu kennen. Über den Tellerrand zu schauen,ohne sich gleich über jemanden lustig zu machen,damit man seine eigene Unfähigkeit erkennt. Das Aufwachen dieser Gesellschaft wird schmerzlich sein. 😐

frank
frank
02.03.2016 16:26

Kein Kommentar! Alles richtig! Leider!

Diddy
Diddy
02.03.2016 16:31

Oh man, 13 Euro am Tag zzgl. Wohnung, teilweise verringerte oder keine Beiträge für den öffentlichen Nahverkehr oder Kulturangebote. Also von Armut kann keine Rede sein. Wo er aber Recht hat, ist das z.B. Wulf für so wenig Arbeit so viel Geld bekommt. Das was er aber insgesamt propagiert ist ein sozialistisches System, welches noch nie funktioniert hat und nie funktionieren wird. Wir sind nicht alle gleich und nur mit dem individuellen Anreiz zukünftig vielleicht etwas mehr zu haben, sprich Leistung wird belohnt, funktionieren die Menschen. Kritisieren ist da immer einfach, man kann sich in Szene setzen, aber Lösungen die praktikabel sind, die werden hier nicht geliefert. Also Recht hat er in meinen Augen nicht wirklich.

Rot
Rot
Antwort an  Diddy
02.03.2016 17:49

„Also von Armut kann keine Rede sein“ wie im Video gesagt ist Armut immer relativ und zB von den Lebenserhaltungskosten abhängig, welche in Deutschland nunmal recht hoch sind.

„ein sozialistisches System, welches noch nie funktioniert hat und nie funktionieren wird“ nur weils bisher nicht geklappt hat, heißt das nicht, dass es nie klappen kann. Ich glaub wenn man auch nur ein bisschen verfolgt was in der Welt passiert wird jeder einigermaßen klar denkende Mensch zur Anischt kommen, dass unsere Gesellschaft ein ganzes Stück mehr Sozialismus vertragen könnte. Man muss ja nicht direkt einen auf Mao machen…

„Wir sind nicht alle gleich“ da muss ich widersprechen.

„nur mit dem individuellen Anreiz zukünftig vielleicht etwas mehr zu haben, sprich Leistung wird belohnt, funktionieren die Menschen“ wie gesagt: Etwas mehr Sozialismus würde uns gut tun, sprich: wir sollten vielleicht nicht alle genau gleich viel verdienen, aber die Unterschiede sollten auch nicht so gigantisch sein wie sie heute sind. Erklär mir mal wie ein Fußballer oder Manager so unlgaublich viel viel mehr Geld verdienen kann als eine Krankenschwester?!
vor 50 Jahren hat ein Chef durchschnittlich 25mal so viel verdient wie sein Angestellter. Heute verdient er 250 bis 400mal so viel… wtf?!
Außerdem kann Leistung auch durch was anderes als Geld belohnt werden. Zum Beispiel durch menschliche Anerkennung. Das funktioniert sogar viel besser. Du kannst noch so viel Geld kriegen, wenn dir keiner sagt dass du deinen Job gut machst, wirst du dich nie bestätigt fühlen. In der DDR wurde man zB Held der Arbeit oder sonstwas und das ganze Dorf hat dich gefeiert.

ein bisschen sozialistischer könnts schon sein oder?

Nixeinfalli
Nixeinfalli
Antwort an  Rot
02.03.2016 23:45

Das mit den Fußballspielern und den Krankenschwestern ist ein schönes klassisches Beispiel und lässt sich leicht erklären.
Einfach gesagt wirkt hier der freie Markt, es gibt viele Fußballbegeisterte, die gerne bereit sind hohe Summen für Tickets etc. zu zahlen.
Auf der anderen Seite gibt es nur wenige, die auf solch hohem Niveau Fußball spielen können.
Es herrscht natürlich auch ein hoher Bedarf an Krankenschwestern, allerding gibt es viel mehr Menschen, die in der Lage sind diesen Beruf auszuführen.
Etwas ausführlicher: http://www.handelsblatt.com/archiv/warum-die-hohen-einkommen-von-fussballprofis-rational-und-logisch-sind-der-superstar-effekt-fehlt-im-krankenhaus/2151278.html

Ansonsten Armut ist relativ, ja
Aber die Lebenserhaltungskosten halten sich in Deutschland noch in Grenzen, wann immer ich in einem anderen Land bin, wundere ich mich über die Preise.
Lediglich richtung Osten (geografisch) scheint alles günstiger zu werden.

Dass die Gesellschaft generell sozialler sein dürfte sehe ich auch so, allerdings müssten gleichzeitig die Steuerabgaben gesenkt werden.
Das mehr an sozial muss durch sinnvolleren Einsatz der Mittel erreicht werden, der Staat bekommt viel zu viel Geld, schmeißt es für sinnlose gar kontraproduktive Subventionen raus, oder verschenkt es gar an EU & Co. gleichzeitig gibt es in Deutschland einen Haufen Obdachloser – in meinen Augen ein unmöglicher Zustand.

Zum Thema wir sind alle gleich:
Wir mögen wohl alle Menschen sein, aber selbstverständlich sind wir nicht gleich, jeden von uns gibt es genau ein mal.
Wenn sie dem widersprichst bin ich gespannt auf die Begründung 😀

Was mich eigentlich dazu bewegt hat hier meinen Senf dazu zugeben:
<>
Im Ernst? WTF! Mal einfach spaßhalber 2000€*400=800.000
Z.B. der Vorstandsvorsitzende von Lufthansa verdiente letztens 1.8Mio.

Offensichtlich wird der Durchschnitt von der Arbeitnehmer Seite hergenommen und man vergleicht tausende von Mitarbeitern großer Unternehmen mit dem jeweiligen Vorstand.
Das möchte ich gerne mal von der andern Seite sehen wenn man mal die ganzen kleinen Selbstständigen nimmt, die mit ihren beiden Angestellten vergleicht und davon den Schnitt bildet.
Hier dreht sich nämlich die Gewichtung und es fällt auf, dass die eigentlich Aussage lautet:
Immer mehr Menschen arbeiten in großen Unternehmen – schrecklich?
Dabei haben es die armen kleinen Handwerksbetriebe wirklich nicht so dick, als dass man deren hart erarbeitetes Geld wegsozialisieren müsste! (Mit solch billiger Stimmungsmache)

Das mit den alternativen Belonungen ist schwer, Respekt und Anstand schwinden immer weiter und statt Anerkennung erntet man in dieser Gesellschaft eher Neid.
Würde das tatsächlich funktionieren, soll es nicht an mir scheitern .
Ich finde diesen Vorschlag ansich gut =D>

Abschließend wie gesagt, der Staat dürfte das von uns Bürgern anvertraute gerne sozialer verteilen, aber es ist eben nicht sozial und eine Marktwirtschaft irgendwie auch nicht direkt.
http://www.goldseiten.de/artikel/273564–Warum-nicht-soziale-Marktwirtschaft-im-Sinne-Erhards.html

LG

Jemand
Jemand
Antwort an  Diddy
02.03.2016 20:54

Naja, einer wurde Held und die anderen haben ihn sich dafür halten lassen… Zumindest die Arbeitsmoral schätze ich nicht höher ein als heute. Aber ich finde, dieses völlig andere System, kann man nicht so ohne weiteres auf die heutige Gesellschaft übertragen.

Raffig
Raffig
02.03.2016 16:32

Kann man nicht eigentlich auch Leber und Blutwurst aus gesinnungsfaulen hartzlern machen? Dick aufs Brot geschmiert kann die Mutti doch ihre Kinder in der Ecke füttern. Der Papa schmeckt doch so gut. Und dann ab zur Tafel damit mit dem Rest.

Oliver
Oliver
Antwort an  Raffig
02.03.2016 17:45

Tja, es gibt materiell arme und sozial-emotional bedürftige Menschen. Schön, wenn nur 50% der Aussage auf Dich zutreffen. Du bist einfach nur verletzend, respektlos und unachtsam.

Dope313
Dope313
02.03.2016 17:16

Als Denkansatz – sehr unterhaltsam!

hans wurst
hans wurst
02.03.2016 18:14

Der eigentliche Feind der Gesellschaft ist vielleicht der monströse Apparat des öffentlich rechtlichen Rundfunks und Fernsehens: 40 Millionen Haushalte halten es für empörend, wenn sich die Intendanten, Mitarbeiter und der Beitragsservice auf (Zwangs-)Kosten des Beitragzahlers ein bequemes Leben machen (über 2000 € monatliche Pension zusätzlich zur gesetzlichen Rente neben den üblichen Gehältern jenseits der Höchstsätze unserer Politiker)

Nur zur Erinnerung: Der ARD/ZDF/Co. Tagessatz beträgt über 20 Millionen Euro! (–> über 8,5 Milliarden!!! € pro Jahr aus DEINEM Rundfunkbeitrag!)

Oliver
Oliver
Antwort an  hans wurst
03.03.2016 04:37

Diese Gebühren ermöglichen aber solche Sendungen…

Bobb
Bobb
02.03.2016 22:08

Vieles, was der sagt, stimmt einfach nicht. Nur weil man es vor Publikum ausspricht, wird es nicht wahr. Wirklich schwach.

Hagen
Hagen
Mitglied
03.03.2016 07:16

Die Wahrheit ist und bleibt immer und mit allem eine Grauzone

barbapappa
barbapappa
03.03.2016 11:01

Hier scheinen auch Professoren vertreten zu sein.

Immer feste drauf, Leute, auf die die schon unten sind.
Ist ja auch so einfach, anstatt sich mal die Tafeln anzuschauen und zu sehen, was da so abgeht. Mal von 13 Euro am Tag leben, angewiesen vom Sozialstaat.
Eine Erfüllung seines Lebens. Alles erreicht!

Truedel
Aktives Mitglied
Antwort an  barbapappa
03.03.2016 12:06

Wer als SIngle vom Hartz4-Tagessatz (und sonst nichts) leben muss, ist arm dran.

Wer das System der Sozialunterstützung skrupellos (aus-)nutzt, und nebenher vielleicht noch ein bisschen was schwarz macht, kann auf ein deutlich höheres Einkommen kommen als viele Ingenieure in ihren 50-WochenStd-Zeitarbeitsjobs.

Dazu kommen 10 Jahre an Reallohnverlust und Kaufkraftminderung, unsicherere Arbeitsverhältnisse und ständig steigende und neue Abgaben an Mütterchen Staat.

Kein Wunder, dass unter solchen Bedingungen eine Polarisierung und Entsolidarisierung stattfindet.

Wir haben in Deutschland eine Sozialleistungsquote von über 30%. D.h. ein Drittel aller Werte, die in diesem Land erwirtschaftet werden, werden direkt für Sozialleistungen eingesetzt. Viel größer kann man diesen Kuchen nicht mehr machen, ohne dass das System zusammenbricht. Auf der anderen Seite steigt die Zahl derer, die um ein Bröckchen von diesem Kuchen kämpfen, stetig an. Dass da die Tischmanieren langsam flöten gehen, ist nicht schön, aber zu erwarten.

Und die Rangeleien am Tisch lenken schön davon ab, dass einige „Gleichere“ schon in der Küche aus der Schüssel naschen. Solange das so bleibt, können sich die Tischgäste gerne mit der Kuchengabel duellieren…

Da hilft auch die Entrüstung eines Herrn Uthoff nix ~x(

JeeperWL
JeeperWL
03.03.2016 23:20

Nein, Hartz IV ist nicht das Problem. Das Problem ist auch nicht Armut. Seit 1991 haben wir überproportional viel Geld in Soziales und Co. gesteckt und denken jetzt das Problem dadurch lösen zu können, indem wir das noch verstärken. Wobei man mit einem Großteil dieser Milliarden sowieso nur die Unbelehrbaren zu belehren versucht.

Wir haben ein ganz anderes Problem in Deutschland: Das Arbeitnehmer IHRE RECHTE NICHT KENNEN.

Versucht doch mal in einer Ausbeuterfirma mit 60-70 Leuten einen Betriebsrat zu gründen. Ich habs versucht. Als ich meine Idee nach Feierabend ein paar Kollegen schilderte, haben die mich angeguckt wie Teletubbies: „Ach nööö, lass ma …“

Solange die Arbeitnehmer ihren Arsch nicht hochbekommen und für ihre Rechte kämpfen, wird sich in unserer Gesellschaft nix ändern.

Und das ist ein grundlegendes Problem in Deutschalnd, dass sich quer durch alle Gesellschaftsschichten zieht – wie in der Außenpolitik: „Sollen doch erstmal die anderen, wir jammern hinterher, wenn’s schief geht.“

Wir haben es beim Bahnstreik 2015 gesehen: Arbeitnehmer kämpfen für ihre Rechte und werden von den Medien zu Verbrechern degradiert.

Und dann gibts noch was anderes: Je besser deine Ausbildung ist, desto schwerer wird es nämlich, einen Job zu finden. Denn es kommt in jedem Job irgendwann ganz unweigerlich zu einer Spezialisierung. Die Jobportale sind so voll mit Zeugs, dass ich mich frage, wie man es eigentlich als nicht spezialisierter Mensch schafft, keinen davon zu bekommen. Da frage ich mich dann nach der Sinnhaftigkeit unserer Arbeitsplatz- und Bildungspolitik wenn man zwar Unmengen an Akademikern (oder diesen unsäglichen BWL-Pfeifen) produziert, während die meisten Firmen froh wären einen anständigen Dreher, Schweißer oder Elektriker zu bekommen.

Das alles sind Symptome in einer Bildungslandschaft, in der jungen Menschen von allen Seiten eingeimpft wird, auf Teufelkommraus studieren zu müssen, sonst hätten sie nichts erreicht. Nur weil sich jemand nach einem guten Realschulabschluss nochmal ein paar Jahre Unmengen an Stoff ins Hirn kippt – den er im realen Leben sowieso nie braucht – hat das mit Leistung nichts zu tun.

Das Ergebnis sind dann nämlich Fachidioten, die zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchten sind. Die haben nämlich meist mit der Abschlussarbeit aufgehört nachzudenken und sich weiterzuentwickeln. Oder warum enden so viele Akademiker am Ende in der Gastronomie oder im Lager von Amazon oder DHL?

Die Unis produzieren Theorietrottel, die oft schon beim Verfassen eines simplen Bewerbungsschreibens in eine schwere Legasthenie verfallen. Ein Studium hilft zwar im Lebenslauf, macht aber aus einem Idioten kein Talent.

Eine vernünftige Bildungspolitik würde diesen absurden Trend nicht befeuern, sondern Schilder an jeder Fakultät anbringen, auf denen „Wegen Massenandrang geschlossen“ geschrieben steht, und junge Menschen wieder davon überzeugen, wie sinnvoll eine Ausbildung, Lehre oder die in Deutschland so stiefmütterlich behandelte Selbstständigkeit sein können.

So, und hier kommen wir zum Bildungsnotstand: Wenn Facebook eines schonungslos offen legt, dann den Bildungsnotstand in Deutschland. 40 Jahre Gesamtschule, und die Leute wissen nicht mal, wie man „Fuck“ schreibt. Die Grammatik ist den meisten ein Buch mit sieben Siegeln. Kann sein, dass sie so wütend sind, dass sie keine Zeit haben, Kommata zu setzen. Aber ich fürchte, sie würden die Zeichensetzung auch nicht beherrschen, wenn sie Tage damit zubrächten.

Der Dreck mag mit Facebook in die Welt kommen, aber die Urheber waren schon vorher da. Ich bezweifele, dass sich der Bodensatz an Verbohrten und Gestörten vergrößert hat, weil sie jetzt das Internet als Klowand haben. Idioten hat es immer gegeben, früher hat man sie nur nicht so oft gesehen. Neu ist bei den Abgehängten das Gefühl, nicht Außenseiter, sondern Meinungsführer zu sein. Wer bislang allein vor seinem Bier hockte, weil jeder in der Kneipe wusste, dass bei ihm eine Schraube locker ist, findet nun Gleichgesinnte, die ihn im Wahn bestätigen.

Für Menschen, die ihr Leben auf der Annahme aufgebaut haben, dass man mit der entsprechenden Zahl von Sozialarbeitern nahezu jedes Problem in den Griff bekommt, ist es bitter, wenn sie erkennen müssen, dass es einen Teil der Gesellschaft gibt, bei dem Hopfen und Malz verloren ist.

Sorry, aber „Isso“.

Soeren
Mitglied
04.03.2016 00:28

Claudia S. war das coolste Mädchen in unserer Hauptschulklasse. Die war in einer Gang. Ihre Noten waren schlecht, aber das war ihr egal. Sie trug schon mit 14 High Heels. Ich selber hatte damals nicht viel zu melden. Ich will nicht sagen, dass meine Eltern arm waren, aber sie waren alles andere als vermögend. Wir hatten kein Auto und unsere Ferien fanden im Garten statt, während meine Klassenkameraden nach Italien, Jugoslawien oder Spanien flogen.
Nach der Hauptschule trennten sich Claudias und meine Wege. Ich wechselte auf die Realschule und später machte ich auf einem Technischen Gymnasium das Abitur. Ich studierte und als ich kurz nach meinem Diplom meine Eltern besuchte, da traf ich Claudia S. im Zug. Wir unterhielten uns. Sie erzählte mir, dass sie einen Job als Bäckereifachverkäuferin hatte und das man damit nicht viel Geld verdient. Es waren die 90er, also die Zeit, in der alle „glücklich“ waren, überhaupt einen Job zu haben. Sie sagte mir, sie hatte halt lauter Vieren im Zeugnis, deswegen habe es nicht zu mehr gereicht. An Claudia war nichts mehr cool. Sie war mit Mitte 20 an ihrem beruflichen Ende angekommen.
Uthoff spricht von „Eliten“. Ich weiß nicht, wen er damit meint. Ich weiß aber, dass es Opportunisten gibt, die den Leuten wie „Grimma Schlangenzunge“ ins Ohr flüstern. Heute gibt es Politiker und Lobbyisten der Sozialindustrie, die flüstern Menschen wie Claudia S. ins Ohr, sie hätte viel mehr verdient. Es sei die Pflicht der Gesellschaft, sie zu alimentieren und wenn Flüchtlinge zu uns kommen, dann hätte sie das Recht, mindestens das Doppelte an Zuwendungen zu bekommen, wie die Migranten.
Ich bin inzwischen Unternehmer. Wir sind mit knapp 30 Mitarbeitern noch so „klein“, dass ich selber die Löhne überweise und an jedem Monatsende packt mich die Beklommenheit, wenn ich sehe, wie „wenig“ manchem Mitarbeiter vom Bruttolohn bleibt. Truedel hat es gut geschildert. Unsere Sozialleistungsquote beträgt inszwischen fast 1/3 des Bruttoinlandsprodukts.
Es wird maßgeblich über die Bedürfnisse derer geredet, die von diesen Sozialleistungen partizipieren. Kaum aber über die, die diese Sozialleistungen finanzieren. Mir wird niemand erklären können, warum ich Claudia S. ein besseres Leben schuldig bin.